Nach der langen Anreise an den Gardasee (dank viel Verkehr und Stau haben wir etwa 10 Stunden gebraucht) wollten wir das Auto mal einen Tag stehen lassen. Deshalb entschieden wir uns, den nördlichen Gardasee mit dem Schiff zu erkunden.
Schifffahren auf dem Gardasee
Die Schifffahrt auf dem Gardasee ist überwiegend in der Hand von Navigazione Laghi. Fast alle Orte am Gardasee werden angefahren, es gibt große Fähren und kleinere Schnellboote. Neben den Schiffen von Navigazione Laghi gibt es auch andere Veranstalter, die z.B. Verbindungen zwischen Malcesine und Limone anbieten.
Ein Tagesticket für den ganzen See gibt es pro Person für 34,30 €. Du solltest die Größe des Sees nicht unterschätzen – vom nördlichen zum südlichen Ufer bist du mehrere Stunden unterwegs. Wir haben uns für ein Tagesticket für den oberen Teil des Sees entschieden (20,50 €), mit dem die Orte Riva, Torbole, Limone, Malcesine, Brenzone und Castelletto angefahren werden können.
Es macht Sinn, sich vorab zu überlegen, welche Orte man sehen möchte. Manche Orte werden ständig angefahren, andere weniger häufig. Wir haben uns einen Plan erstellt, mit welchen Schiffen wir wann wohin fahren möchten, damit wir nicht am Ende in einem Ort festsitzen. Assenza di Brenzone wird beispielsweise nur wenige Male am Tag angefahren. Beachte auch, dass für Schnellbote ein Zuschlag gezahlt werden muss. Wir haben deshalb nur die langsameren Boote genutzt. Im Urlaub haben wir schließlich Zeit.
Brenzone
Brenzone haben wir als einen der ruhigsten Orte am Gardasee erlebt. Der Ort besteht aus 16 kleinen Dörfern und Weilern, die sich am Fuße des Monte Baldo am Ostufer des Gardasees erstrecken.
Zunächst waren wir überrascht, dass außer uns niemand in Brenzone vom Schiff gegangen ist. Den Grund haben wir schnell gefunden: In Brenzone gibt es keine typischen Sehenswürdigkeiten. Es ist einfach ein ruhiger Ort mit ein paar Cafés und Restaurants am Wasser, in denen höchstens ein paar Fahrradfahrer Halt machen. Wir haben die Ruhe und Idylle sehr genossen.
Spezielle vegane Angebote haben wir in Brenzone nicht entdeckt. Wir haben nur einen Kaffee am Hafen getrunken. Anschließend fuhren wir weiter nach Malcesine.
Malcesine
Malcesine ist vor allem bekannt für seine mächtige Burg. Diese thront über einer hübschen Altstadt, durch die sich trotz des vielen Trubels ein Spaziergang lohnt.
Von Malcesine kann man mit einer Seilbahn hoch auf den Monte Baldo fahren.
Vegan Essen in Malcesine
Restaurant Primaluna
Das Restaurant Primaluna liegt etwas außerhalb des Zentrums von Malcesine, ein Stück Richtung Norden und direkt am Wasser (Via Gardesana 165). Es gehört zum gleichnamigen Ambienthotel.
Auf der Karte sind 9 (!) vegane Gerichte – jeweils 3 Vorspeisen, 3 Primi Piatti und 3 Hauptspeisen. Abendessen wird ab 19 Uhr serviert.
Es lohnt sich, etwas früher zu kommen und vor dem Essen etwas auf der Terrasse zu trinken. Die Terrasse bietet einen fantastischen Blick auf die Burg von Malcesine und den Gardasee. Mit etwas Glück kannst du auch Paraglider beobachten, deren Landebahn ganz in der Nähe ist.
Die angebotenen Gerichte waren sehr kreativ. Wenn du mal etwas anderes als Pizza und Pasta essen möchtest, bist du hier genau richtig. Mein Mann hatte Gemüseklöse mit karamelisierten Zwiebeln und als Hauptspeise ein Seitangeschnetzeltes mit Bohnen. Ich entschied mich für Ravioli mit Tofu und Algenfüllung in einer Zitronensoße und anschließend Seitan-Oliven-Tatar mit Kartoffeln. Das Preis-Leistungsverhältnis fanden wir angemessen. Das Essen war köstlich, und der Ausblick unbezahlbar.
Gelateria Nicola e Olga
In dieser Eisdiele an der Piazza Cavour in der Altstadt von Malcesine gibt es mehrere vegane Eissorten. Neben diversen Fruchteissorten (das Apfeleis war fantastisch!) gibt es z.B. auch veganes Choko Super Fondent Eis. Die veganen Eissorten sind nicht gekennzeichnet, frage einfach nach den Eissorten ohne Milch bzw. Ei (gelato senza latte/senza uova).
Gelateria La Bottega del Buon Gelato
In der Gelateria La Bottega del Buon Gelato, in der Nähe der Piazza Cavour, gibt es ebenfalls veganes Eis. Es wird ausdrücklich mit veganen Eissorten geworben, die veganen Sorten sind als solche gekennzeichnet. Hier gibt es auch ausgefallene Sorten, z.B. wurde ein veganes Kräutereis angeboten.
Limone
Limone liegt am Westufer des Gardasees und ist vor allem bekannt geworden durch den Zitronenanbau. Limone war lange das nördlichste Anbaugebiet für Zitronen. Heute ist der Zitronenanbau am Gardasee jedoch unwirtschaftlich geworden. Übrig geblieben sind einige Limonaie, die Gewächshäuser für Zitronen.
Im Museum „Limonaia del Castel“ kann man eine solche Limonaia besichtigen (Eintritt: 2 €). Der Weg führt durch die Altstadt und ist vom Hafen aus ausgeschildert.
Zu sehen gibt es verschiedene Zitrusgewächse, zudem hat man einen tollen Ausblick auf Limone.
In der „Limonaia del Castel“ ist es wesentlich ruhiger als an den Gassen direkt am See. Limone ist ein beliebter Ort bei vielen Touristen, durch die engen Gassen schlängeln sich unheimlich viele Menschen. Um dem Trubel zu entkommen, lohnt es sich, einfach ein Stück den Berg hoch zu gehen, denn hierhin verirren sich viel weniger Touristen.
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3 Gründe für einen veganen Urlaub am Gardasee
Torbole und Riva – Vegan am Nordufer des Gardasees
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